Chirurgische Neurologie

Das Schwergewicht liegt in der Auswahl von Patienten für das neue operative Indikationsgebiet Restorative Neurochirurgie in Zusammenarbeit mit dem Epileptologen Professor Stefan. Ziel ist die Entfernung pathologischer Gewebsareale, die zu Fehlfunktionen führen:

1. Epileptische Herde, die zu häufigen medikamentös nicht beherrschbaren Anfällen führen.

2. Pathologische Prozesse der Zentralregion (Narbenzustände, Kavernome, Fehlbildungen der Hirnrinde bei Migrationsstörungen), die zu motorischen Ausfällen führen.Da es sich in beiden Fällen um Prozesse der Hirnrinde handelt, sind nur kleine oberflächliche Eingriffe mit funktionellem Monitoring notwendig.

Prof. Dr. med. Dr.h.c. Hans-Joachim Freund vertritt dieses neue Spezialgebiet an der Schnittstelle von Neurologie und Neurochirurgie. Es umfasst die Indikationsstellung zu speziellen neurochirurgischen Eingriffen incl. der Tiefenstimulation sowie die präoperative Diagnostik mit Schwerpunkt funktionelle Resonanztomografie.Nach dem Studium in Hamburg und Freiburg erfolgte seine Ausbildung in Neurologie und Neurophysiologie an der Klinik von Prof. Jung an der Universität Freiburg.
1974-75 war er Visiting Professor am University Institute of Neurology, National Hospital, Queen Square, London und 1984 Visiting Scientist am Dep. of Neurophysiology am NIH in Bethesda/ Maryland.
1977-2001 war er Professor für Neurologie und Direktor der Neurologischen Klinik der Universität Düsseldorf. Rufen nach Freiburg und Hamburg ist er nicht gefolgt.
Prof. Freund war 1978-1984 Mitglied des Senats und von 1990-1993 Vizepräsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft sowie Vorsitzender der Senatskommission für Klinische Forschung der DFG und Mitglied des Vorstands der Deutschen Gesellschaft für Naturforscher und Ärzte.

1991-99 war er Vorsitzender der Deutschen Schlaganfall Stiftung und 1982-1990 Sprecher des Sonderforschungbereichs 200: Pathologische Mechanismen der Hirnfunktion und von 1991-2001 Sprecher des nachfolgenden Sonderforschungsbereichs 194: Strukturveränderung und Dysfunktion im Nervensystem. Diese Themengebiete waren dann auch Grundlage seines Interesses an der engen Zusammenarbeit mit führenden Neurochirurgen.
1994 begann die enge Zusammenarbeit mit Prof. Volker Sturm auf dem damals neuen Gebiet der Tiefenstimulation des Gehirns, die in der Zusammenarbeit der Düsseldorfer und Kölner Kliniken zu dem deutschen Schwerpunkt wurde.
Ab 2002 ist er dann der Berufung an das weltweit führende neurochirurgische Zentrum in Hannover, dem neu gegründeten INI gefolgt, wo er das Neurologisch-Neurochirurgische Grenzgebiet (Surgical Neurology) aufbaute. Hierzu gehören auch funktionsverbessernde Eingriffe bei strukturellen Läsionen wie Migrationsstörungen, also lokalen Fehlbildungen oder bei Narbenzuständen.

Prof. Freund ist Mitglied mehrerer Akademien:

  • Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften
  • Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina
  • Acatech Konvent für Technikwissenschaften der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften
  • Fellow of the Royal College of Physicians (FRCP) London, U. K.
  • Foreign Associate Member of the Academie Royale de Medecine Belgique

Er war Mitglied in verschiedenen Editorial Boards:

  • Advances in Neurology
  • Archives of Neurology, Brain, Neuroscientist
  • Restorative Neurology

1995 wurde ihm das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. 2002 Verleihung der Ehrendoktorwürde der Universität Zürich. 1993 erhielt Prof. Freund die Carmichael Medal London, 1994 den Berger-Preis der Deutschen Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie und funktionelle Bildgebung, 1995 die Laufberger Medal of the Czech Physiological Society,2000 den Robert Pfleger Preis zusammen mit Thomas Brandt und Johannes Dichgans und 2001 wurde ihm die Wilhelm Erb Gedenk Münze der Deutschen Neurologischen Gesellschaft verliehen.Er ist Herausgeber zahlreicher Bücher, hat eine Reihe internationaler Tagungen organisiert, unter anderem die Fifth International Conference on Functional Mapping of the Human Brain der Human Brain Mapping Society 1999 in Düsseldorf.

Seine Hauptarbeitsgebiete sind:

  • Corticale Organisation der Motorik und deren funktionelle Reorganisation
  • Funktionelle Bildgebung und cerebrale Plastizität, sowie die Tiefenstimulation des Gehirns.

Prof. Freund ist verheiratet und hat drei erwachsene Söhne.

Prof. Dr. med. Dr. h.c. Hans-Joachim Freund
Chirurgische Neurologie

E-Mail:
freund@ini-hannover.de
Telefon:
+49 (0) 511 / 270 92 – 405